A pair of Berlin silver candelsticks from the dinner service of Frederick the Great


A pair of Berlin silver candelsticks from the dinner service of Frederick the Great
Slightly domed octagonal bases with concave centres. Baluster-form shafts with octagonal drip-pans and cylindrical nozzles, the shafts monogrammed "FR" beneath the Prussian crown to the lower section. Engraved with weights by the royal silver chamber "15 3/4" and "1 Mark. 1 7/8 Lth.". H 14.5 cm, weight 508 g.
Marks of Christian Lieberkühn the Younger, 1746/47.
This pair of candlesticks were part of the "Neues Silber Service" commissioned from Lieberkühn by Frederick II after the end of the Second Silesian War. The service, for which multiple subsequent orders were made, originally comprised 50 to 60 place settings, each of which included a small candlestick.
The year 1745 began under difficult circumstances for Prussia: Frederick II was in the midst of the Second Silesian War against Maria Theresa. Despite the seemingly overpowering enemies, the Prussians were able to defeat the enemy armies in the battles of Hohenfriedberg, Soor and Kesselsdorf during the course of the year. As a result, the Peace of Dresden was signed on 25th December 1745, confirming Silesia as part of Prussia. On his return home to Berlin, Frederick was dubbed "the Great" for the first time. So enthusiastic were the people of Berlin that "Vivat Fridericus Magnus" was written on many houses.
The peace agreement also had tremendous economic repercussions: The Saxons were obliged to pay compensation of one million thalers to Prussia. In addition, the mineral resources of Silesia - not least its rich silver deposits - remained as an important source of Prussian prosperity.
The two candlesticks that Christian Lieberkühn the Younger created for Frederick II in 1746/47 as part of the "new silver service" therefore have a direct connection to the military "fortune" of the Second Silesian War that he invoked. Lieberkühn was one of the most outstanding goldsmiths of his time in the middle of the 18th century. As a court goldsmith, he succeeded in implementing the king's taste, which was constantly evolving during the time of peace. The candelabra visibly still follow the formal language of the Baroque, while Sanssouci Palace, inaugurated in 1747, already combines many elements of the Rococo. Frederick had personally influenced the construction plans of Sanssouci as well as designs for porcelain and silverware for the palace. It is therefore not unlikely that the candlesticks in his silver service not only bear his monogram "FR", but were also designed and used by him.
Silver objects from the Frederician era are extremely rare to find on the art market - not least because a large part of the work was melted down by Berlin goldsmiths in 1808 at the instigation of Frederick William III in order to be able to pay the first million of the war indemnity demanded by Napoleon.
Provenance
Lempertz Berlin sale 1105, 21 April 2018, lot 29.
Rhenish private Collection.
Literature
Cf. a candlestick from this series illus. in cat.: Kaiserliches Gold und Silber, Schätze der Hohenzollern aus dem Schloß Huis Doorn, Berlin 1985, S.73f., Cat. no. 56. Cf. also items from this service illus. in cat.: Kronschatz und Silberkammer der Hohenzollern, Berlin/Munich 2010, cat. no. 30.
Leuchterpaar aus dem Tafelservice Friedrichs des Großen
Silber, getrieben und gegossen. Wenig aufgewölbter achteckiger Fuß mit zentraler Muldung, der Balusterschaft mit zylindrischer Tülle und profilierter Traufschale. Der vierkantige Balusterschaft mit Monogrammgravur FR unter der preußischen Königskrone. Auf dem Fuß gravierte Gewichtsangaben der Hofsilberkammer "15 3/4" bzw. "1 Mark. 1 7/8 Lth.": Marken: BZ Berlin, MZ Christian Lieberkühn d. J. (1733 - 69, Scheffler Nr. 4, 119). H 14,5 cm, Gewicht 508 g.
Berlin, Christian Lieberkühn d. J., 1746/47.
Das Leuchterpaar gehört zum "Neuen Silbernen Service", das Friedrich II. nach Beendigung des Zweiten Schlesischen Krieges bei Lieberkühn in Auftrag gab. Das Service, das später noch zahlreiche Ergänzungen erfuhr, umfasste ursprünglich 50 bis 60 Gedecke, wobei jedem Platz an der Tafel einer der kleinen, einflammigen Leuchter zugeordnet war.
Das Jahr 1745 begann für Preußen unter schwierigen Vorzeichen: Friedrich II. befand sich mitten im zweiten Schlesischen Krieg gegen Maria Theresia. Trotz der scheinbar übermächtigen Feinde konnten die Preußen im Verlauf des Jahres in den Schlachten von Hohenfriedberg, Soor und Kesselsdorf die feindlichen Armeen schlagen. Infolgedessen kam es am 25. Dezember 1745 zum Frieden von Dresden, der Schlesien als Teil Preußens bestätigte. Bei seiner Heimkehr nach Berlin wurde Friedrich zum ersten Mal als "der Große" tituliert, so begeistert waren die Berliner. "Vivat Fridericus Magnus" stand an vielen Häusern.
Der Friedensschluss hatte auch ökonomisch gewaltige Auswirkungen: Die Sachsen wurden verpflichtet, eine Entschädigung von einer Million Taler an Preußen zu bezahlen. Darüber hinaus blieben die Bodenschätze Schlesiens - nicht zuletzt dessen reiche Silbervorkommen - als wichtige Quelle preußischen Wohlstands erhalten.
Die beiden Leuchter, die Christian Lieberkühn d. J. 1746/47 im Rahmen des "neuen Silbernen Services" für Friedrich II. schuf, haben daher einen direkten Bezug zu der von ihm beschworenen militärischen "Fortune" des Zweiten Schlesischen Krieges. Lieberkühn gehörte Mitte des 18. Jahrhunderts zu den hervorragendsten Goldschmieden seiner Zeit. Als Hofgoldschmied gelang es ihm, den Geschmack des Königs umzusetzen, der sich in der Zeit des Friedens stets weiterentwickelte. Die Leuchter folgen sichtlich noch der Formensprache des Barock, während das 1747 eingeweihte Schloss Sanssouci schon viele Elemente des Rokoko in sich vereint. Friedrich hatte persönlich auf die Baupläne von Sanssouci wie auch auf Entwürfe von Porzellan- und Silberarbeiten Einfluss genommen. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass die Leuchter seines Silberservices nicht nur das Monogramm "FR" tragen, sondern auch von ihm selbst entworfen und verwendet wurden.
Silberobjekte aus der friderizianischen Epoche sind äußerst selten auf dem Kunstmarkt zu finden - nicht zuletzt, weil ein Großteil der Arbeiten von Berliner Goldschmieden 1808 auf Veranlassung von Friedrich Wilhelm III. eingeschmolzen wurde, um die erste Million der von Napoleon geforderten Kriegsentschädigung bezahlen zu können.
Provenienz
Verst. Lempertz Berlin Auktion 1105 am 21. April 2018, Lot 29.
Rheinische Privatsammlung.
Literatur
Vgl. einen Leuchter aus der Serie, abgebildet im Kat. Kaiserliches Gold und Silber, Schätze der Hohenzollern aus dem Schloß Huis Doorn, Berlin 1985, S.73f., Kat. Nr. 56.
Vgl. Teile des Services, abgebildet im Kat. Kronschatz und Silberkammer der Hohenzollern, Berlin/München 2010, Kat Nr. 30.


SIMILAR AUCTION ITEMS
Loading...